Das räumliche Bild hinterlässt bei dem Zuschauer einen tiefen und verbleibenden Eindruck,
es bringt aber einige naturbedingte Einschränkungen mit!
Ich versuche es möglichst kurz und verständlich zusammen zu fassen...
Für die Erstellung der räumlichen Bilder nutze ich die folgenden zwei Methoden:
  • SYNCHRONE - hierbei benötigt man zwei Kameras mit den gleichen Objektiven.
    Es ist auch möglich, synchrone Aufnahmen mit mehr als zwei Kameras zu fertigen.
    Diese Technik wurde bei der folgenden Methode erläutert...
    Die Entfernung zwischen den optischen Achsen der Kameraobjektive stellt die Basis-Entfernung dar.
    Die Kameraabmessung schränkt die minimale Basis-Entfernung der "Kamera-Gespanne" ein.
    Dies beeinflusst die kürzeste Entfernung zum fotografierten Objekt!
    Durch den gezielten Ausgleich der Parallaxe erreicht man ein beeindruckender, tiefer Räumlichkeitseffekt.
    Wie die Parallaxe am optimalsten ausgeglichen wird, lehrt uns das Beispiel der Augen...
    Die optischen Achsen der Augen treffen sich immer zusammen, entweder in der Unendlichkeit
    (die optischen Achsen verlaufen parallel) oder diese überschneiden sich genau an dem direkt
    beobachteten Objekt. Andere Situationen (z.B. oben gezeigtes "rotnasen"-Effekt) sind nicht
    zulässig, sie bewirken sehr unangenehme Betrachtung des Bildes.
    Das Gehirn des Betrachters wird durch das Bild zu Situationen gezwungen, die normalerweise
    nie auftretten und könnten unter Umständen zu Folgen führen (z.B. Kopfschmerzen).
    Nach diesem Prinzip können die Kameras zusammen-, aber nie auseinandergeneigt werden!
    Der Neigungswinckel sollte dabei einen bestimmten Wert nicht überschreiten.
    Dadurch lässt sich in bestimmten Grenzen die Entfernung zum Aufnahmeobjekt verkürzen.
    Den besten Parallaxenausgleich erreicht man, wenn die Kameras mit Hilfe von Lassern
    geführt und justiert werden. Die Kameras "benehmen" sich wie die Augen...
    Die Lassergeräte müssen mit den Kameras justiert werden.
    Es muß dafür gesorgt werden, daß das Lasserlicht nicht direkt in die Augen (weder des Fotografen,
    noch des Models) gerätt und diese nicht beschädigt!
    Für die "synchronen" Stereobilder setze ich folgende Kamera-Doubles ein:
    Die synchrone Methode wird bei den dynamischen und statischen Objekten eingesetzt.

  • SEQUENTIELLE - hierbei reicht nur eine einzige Kamera.
    Diese muss ganz präzise parallel um die Basis-Entfernung verschoben werden.
    Es werden mindestens zwei Aufnahmen nacheinander gemacht.
    Für diese Methode gelten die gleichen Bestimmungen wie für die synchrone Methode.
    Da die Kamera bei der Aufnahmenserie absolut präzise geführt wird, kann die optimale Basis-Entfernung
    (und die damit verbundene Parallaxe) millimetergenau eingestellt werden.
    Für die "sequenziellen" Stereobilder setze ich folgendes ein:
    • Mittelformatkamera (Typ 120/220, 60x90 mm, analog):
    • Mittelformatkamera (Typ 120/220, 45x60 mm, analog):
    • Multiformatkamera (Typ 120/220, 135; 45x60, 24x56, 24x36 mm, analog):
      • ZENZA BRONICA ETRSi, Vollausstattung.
    • Kleinbildkamera (Typ 135, 24x36 mm, analog):
    • Die bereits oben genannten Kamera-Paare werden auch einzeln eingesetzt!
    Diese Methode ist aber leider nur bei statischen Objekten anwendbar...
    Für dynamische Objekte ist es jedoch möglich die sequentiellen Bilder synchron auszulösen.
    Die eingesetzten Kameras müssen mindestens mit identischen Objektiven ausgestattet sein.
    Die optischen Achsen der Objektive verlaufen parallel zu einander.
    Über die Anzahl der Bilder entscheidet die Anzahl der eingesetzten Kameras (je Kamera ein Bild).
    Die Parallaxe der einzelnen Bildern wird von den Abmessungen der eingesetzten Kameras bestimmt.
    Die Entfernung zwischen der ersten und der letzten Kamera stellt die Basis-Entfernung dar,
    diese entscheidet über die kürzeste Entfernung zum Aufnahmeobjekt (Faktor ca. x20).
    Sequentielle Aufnahmen mit mehr als zwei Bilder werden grundsätzlich für die Lenticular-Technik
    (3D-Bilder ohne 3D-Brille) eingesetzt.
    Da die Aufnahmetechnik mit mehreren Kameras sehr eingeschränkt, aufwändig und kostenintensiv ist,
    wird diese von mir nicht benutzt.

    Die sequentiellen Aufnahmen fertige ich nur selten an und mit der oben erläuterten Verschiebetechnik.
Das analoge Bildmaterial wird nachträglich digitalisiert: die Rollfilme (120/220) und die Kleinbildfilme (135)
werden von mir hochauflösend (bis 4800 dpi) eingescannt. Dadurch kann "das alte Eisen" mit der modernsten
Digitaltechnik den Schritt halten, oder sogar noch für längere Zeit weit vorne bleiben!
Das digitale Bildmaterial wird im Anschluss in das benötigte Ausgabeformat elektronisch verarbeitet.

Falls Sie Ihre Interesse für die Stereoskopie geweckt haben,
wenden Sie sich bitte an die Deutsche Gesellschaft für Stereoskopie e.V.
Dort finden Sie alle möglichen und sehr genau beschriebenen Details zu diesem Thema.